Allmählich
entstehen zwei verschiedene Typen
In Frankreich ist in der Picardzucht der letzten Jahre eine Tendenz zur Herausbildung zweier unterschiedlicher Typen erkennbar: einem „type rustique" (rustikaler Typ) und einem „type élégant" (eleganter Typ). Der „type rustique" entspricht dem Picard, wie wir ihn von jeher kennen: ein einfacher rustikaler Hund mit einem sehr sehnigen Körperbau und einer mäßig langen Kopf- und Körperbehaarung. Der „type elegant" tritt in etwas eleganterer Erscheinung auf, mit schmalerer Brust, insgesamt weniger Masse und dadurch hochbeiniger wirkend. Die Kopf- und Körperbehaarung sind bei letzterem außerdem häufig von weicherer Struktur. Solange diese Typen sich nur in gewissen Nuancen unterscheiden, die sich im großen und ganzen dabei noch im Rahmen der Standardvorgaben bewegen, besteht kein Anlass zur Sorge. Jedoch sollten die Züchter, die sich dieser Rasse verschrieben haben, wie auch die Richter, die sie bewerten, in Zukunft ein achtsames Auge auf Übertreibungen im Hinblick auf die genannten Punkte haben. Dies, damit es dem Picard nicht ergeht wie schon so vielen ehemaligen Arbeitshunderassen der Welt vor ihm, die ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrzehnte ihrer Reinzucht immer mehr verändert haben. Der besondere Charme des Picard liegt für seine wahren Freunde nun einmal gerade in seiner Einfachheit, seiner Unverbildetheit und der Rustikalität seiner äußeren Erscheinung. Bis jetzt jedenfalls hat der Berger de Picardie die Torheiten und Moden in der Entwicklung so vieler anderer Rassen hin zum immer eleganteren oder auch zum immer noch größeren und mächtigeren Renommier- und Vorzeigehund noch nicht mitmachen müssen. Seit rund 60 Jahren sind z.B. die Maximalwerte der Widerristhöhe (65 cm für Rüden und 60 cm für Hündinnen) die gleichen geblieben - eine vernünftige Höhe für einen Hütehund, die nach Möglichkeit nicht überschritten werden sollte.
Die dichten Brauen sind erwünscht, sie sollen die Augen vor Wind und Wasser schützen
Die modernen Picard • Berufe
Seine angeborene Neugier, sein reger Geist, seine Intelligenz und sein Arbeitsdrang verlangen nach Beschäftigung. Seine Lernfähigkeit ist groß und das einmal Gelernte vergißt er auf Jahre nicht. Von daher eignet er sich ausgezeichnet für alle möglichen Bereiche des Hundesports und sonstigen Sparten der Hundeausbildung. Picards werden in Frankreich und anderen Ländern als Schutzhunde, Fährtenhunde, Rettungs- und Lawinenhunde ausgebildet und geführt.
Sie nehmen mit guten Erfolgen an Agility - Wettbewerben
teil und bewähren sich auch als „Gehörlosenhunde" zur Hilfe tauber Menschen. Es gibt in Frankreich darüber hinaus auch nach wie vor einige Picards, die als Herdengebrauchshunde arbeiten, ihr Arbeitseifer, ihre Tüchtigkeit kennen keine Grenzen. Bei phantasievoller Anleitung und einer Aufgabenstellung, die sie fordert und die ihnen liegt, geben sie stets ihr Bestes, stellen ihren Schneid, ihre Härte, ihre Ausdauer und ihre Intelligenz stets aufs neue unter Beweis und brauchen den Vergleich mit anderen, bekannteren, Rassen nicht zu scheuen.
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